Sieh mal einer an…

…die Welt-Ozeankonferenz hat sich, nachdem es offenbar sonst nix zu berichten gab, seit der Eröffnung, zu der bahnbrechenden Erkenntnis durchgerungen, dass der „Klimawandel eine massive Gefahr für Ozeane“ Artikel auf netzeitung vom 14.5.2009) darstelle! Also ich meine, das war es dann doch wert, dass sich 5.000 Konferenzteilnehmer aus aller Herren Länder in Indonesien getroffen haben. Um überhaupt irgend etwas vorweisen zu können, bereitet man eine „Erklärung von Manado“ vor, deren unverbindliche und vermutlich völlig überflüssige Abschlussklauseln dann die Belange des Meeresschutzes auf der UN-Weltklimakonferenz im Dezember positiv beeinflussen sollen.

Nun ist es ja so, dass gerade in Drittwelt- und/oder sogenannten Schwellenländern, die Probleme der Umweltzerstörung nicht besonders ernst genommen werden. Das ist an sich nichts wirklich Neues. Und ich will auch nicht grundsätzlich jedem Menschen bösen Willen unterstellen, wenn er Forderungen zum Schutze unserer Mutter Erde aufstellt, die zwar schön klingen, aber ansonsten nicht die geringste Substanz haben. Nein, Böswilligkeit will ich da echt nicht unterstellen, eher schon die unter Politikern weit verbreitete Betriebsblindheit, mit deren Hilfe man entweder nur die Fehler der anderen sieht (und die eigenen „Leistungen“ für beispiellos und vor allem beispielgebend hält!), oder die einen dazu veranlassen, die ach so märchenhaft reichen Industriestaaten für die eigenen Versäumnisse zur Kasse bitten zu wollen.

Obwohl es bei der Welt-Ozeankonferenz um wichtige Nahrungsquellen für die wachsende Menschheit geht und die Aufgabe der weltumspannenden Ozeane als CO2-Speicher, scheint man mal wieder nichts als heisse Luft zu produzieren. Das sind wir zwar schon gewöhnt, aber es deprimiert trotzdem. Mich zumindest! Wieder mal muss man sagen, verlieren sich die Teilnehmer in nichtssagendem Wortgeplänkel, damit nur ja keiner jemandem weh tut und keine Forderungen aufgestellt werden, die auch nur einer der Teilnehmer nicht erfüllen kann oder will, oder beides. So wird auch diese 1. Welt-Ozeankonferenz das werden, was die anderen großen Koferenzen vor ihr auch gewesen sind – ein weiterer Beitrag zur globalen Umweltverschmutzung durch die Versammlung tausender von Menschen zum Zwecke der allgemeinen Unterhaltung an einem  Ort mit Hilfe von Flugzeugen. Die daraus resultierende CO2-Emission kann man sich getrost dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint, denn sie interessiert niemanden! Aber über die Pauschaltouristen, die mit Billigflugtickets zum Komasaufen aus dem Sangriaeimer nach Malle jetten, oder zum „Sonnenbaden“ nach Pattaya, da regen sich alle auf!

tagesschau.de schreibt in einem Artikel vom 13.5.2009 „Welt-Ozean-Konferenz – Millionen Menschen bald Klimaflüchtlinge?“

Sollten die Treibhausgas-Emissionen nicht eingedämmt werden, würden die biologischen Schätze des Korallendreiecks bis zum Ende des Jahrhunderts durch den Anstieg der Wassertemperatur des Meeres zerstört, sagte Ove Hoegh-Guldberg, der Autor der Studie: „Wenn wir so weiter machen wie bisher und nichts unternehmen gegen den Klimawandel, dann wird von den Korallen-Riffen in rund 50 Jahren nur noch ein Bruchteil dessen da sein, was heute existiert. Sie werden dann faktisch ausgestorben sein.“ (soweit so ungut! Anm. von mir!)

und

Das hätte nicht nur Auswirkungen für Taucher und Schnorchler, die sich gerne Korallen ansehen (jetzt wissen wir wenigstens, was die Hauptaufgabe der Korallenriffe ist. Anm. auch von mir!). Korallenriffe sind Lebensraum für Millionen von Fischen und anderen Lebewesen und damit auch für Menschen, die vom Fischfang leben.

Das aber ausgerechnet Staaten, wie z. B. Indonesien sich stark machen für den Schutz der Weltmeere vor Überfischung und gleichzeitig nicht in der Lage sind, die Raubfischerei und das Fischen mit Dynamit in den eigenen Küstengewässern – quasi vor der eigenen Haustür – wirkungsvoll zu unterbinden, zeugt schon von einem gewissen Realitätsverlust! Oder Taiwan (aber auch Japan, Mexiko, Peru, USA, Spanien und Frankreich), dass einer der Hauptstützpunkte für Piratenfischer ist. Zum Abschluss dieser Konferenz am Freitag wollen sich die Staats- und Regierungschefs von 6 Anrainerstaaten treffen, um ein „Programm zum Schutz dieser Region“ zu verabschieden. „Na danke und auf Wiedersehn“, kann ich da nur sagen!

Ach so, für alle die schon immer der Meinung waren, wir Deutschen seien weltweit die Vorreiter und Musterknaben oder -mädchen in Sachen Umweltschutz, sollten sich mal diesen Artikel von spiegel.de vom 13.5.2009 zu Gemüte führen – „Internationale Umweltstudie: Deutsche patzen im Öko-Ranking“.

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Meer oder weniger?

Es wird Zeit, der Politik mal wieder den Marsch zu blasen und die spitzen Schuhe anzuziehen (auch wenn´s an den Zehen ein wenig drückt), um sich arschtretenderweise durchs Tagesgeschehen kämpft. Schießlich soll der Getretene ja auch was merken! Aber warum das Ganze? Es gibt mal wieder einen richtig coolen Betriebsausflug für die hauptberuflichen Bedenkenträger aus Politik und Wissenschaft. Schwachkopf meets Fachidiot!

Natürlich weiss ich, dass sich das ziemlich krass anhört, aber besondere Umstände rufen nach besonderen Massnahmen und so sehe ich mich genötigt, denen einen Spiegel vorzuhalten, die da so tun, als kümmere sie der Zustand Gaias tatsächlich. Auch wird der Eindruck erweckt, man sei sich im Grunde ja eigentlich schon einig und man träfe sich ausschliesslich zu dem Zwecke, die längst überfälligen Rettungsmassnahmen zu beschliessen, die dafür sorgen könnten, dass unsere Kinder und Enkel in einer lebenswerten Welt leben können. Diese sind zwar dringendst notwendig und meist tun sowohl Politik, als auch Wissenschaftler so, als wüsste man genau, was man da tut, aber letztendlich diktieren ausschliesslich monetäre Interessen die Schutzziele! Hinter jeder Regierung steht eine fleissige Lobbyorganisation, von der offiziell niemand so genau weiss, wer ihr angehört und wem sie aus ihren wohlgefüllten Börsen das ein oder andere Präsent zukommen lässt. Wer gut schmiert, der gut fährt, denken sich die Konzerne und da der bevorzugte Schmierstoff in der Politik Geld ist, wirft man damit um sich, dass es eine wahre Pracht ist. Offenbar lohnt es sich, denn die Wirtschaft tut nichts, wenn es nicht Gewinn verspricht!

Also haben sich dieser Tage 5.000 (in Worten fünftausend) Politiker und Wissenschaftler auf den mühseligen Weg nach Indonesien gemacht, um sich über die Folgen des Klimawandels für die Ozeane und Meere zu beraten. Naja, in Wirklichkeit bestand das einzig mühsame auf dieser Reise vermutlich darin, sich von der chauffierten Regierungslimousine mit 300 oder mehr PS in die VIP-Lounge des jeweils nächstgelegenen Flughafens zu schleppen und auf den First-Class-Flug ins Reich der Zehntausend Inseln zu warten. Und so sitzen sie da nun, in einem tropischen Inselparadies und „beraten“ darüber wer wann wieviel Schmutz in die Meere pumpen darf, wer die Fische mit hochtechnisierten Fangflotten aus dem Ozean holt und wer die Kosten dafür übernimmt, die Küsten Indonesiens vor dem nächsten Tsunami zu schützen.

Am Ende gibt es dann wieder eine fein gedrechselte Abschlusserklärung, die ebenso hirn- wie folgenlos für diejenigen ist, die sich an die „Vereinbarungen“ nicht halten können oder wollen. Und dann geht´s munter weiter mit der Plünderung – sollen sich doch andere darum kümmern, solange wir noch ein Geschäft mit den Ressourcen unserer Mutter Erde machen können! Hauptsache man hat der Welt und den dämlichen Wählern mal wieder gezeigt, wie wichtig einem nicht nur die Umwelt, sondern auch die Zukunft ist. Jedenfalls so lange, wie es keine Wirtschaftskrise gibt. Aber weil´s die nun mal gerade gibt, darf der Schutz der Umwelt nichts kosten und auch keinen Konzern in seinem Treiben einschränken. Wo kämen wir denn da hin, wenn Gaia wirklich geschützt würde? Eben, kaum einer würde soviel Glück ertragen! Ausser ein paar Euro und vielen warmen Worten, wird es nicht viel geben, aber Zeit, Zeit hat man genug und so wird man sich auch im nächsten und übernächsten Jahr noch treffen können, vielleicht bald schon an den sonnigen Palmenstränden Grönlands, das dann seinen Namen endlich zu Recht tragen dürfte.

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